Januar 31, 2025

Im aktuellen Beitrag nehme ich dich mit auf eine spannende Reise durch die Geschichte unseres Zeitverständnisses. Es geht nicht um langweilige Fakten rund um die Zeit, sondern um die Frage: Wie sind wir eigentlich vom zyklischen zum linearen Zeitverständnis gekommen, und was bedeutet das für dein Leben?

Lass uns ein paar Ereignisse und Erfindungen beleuchten, die die Entwicklung unserer linearen Systeme geprägt haben:

  • Die Kerze: Sie machte uns unabhängig vom Tageslicht und ermöglichte uns, auch nachts zu arbeiten. Das war ein erster Schritt weg von den natürlichen Zyklen.
  • Die Pest im 14. Jahrhundert: Dieses weltweite Massentrauma führte dazu, dass sich die Menschheit von natürlichen Abschiedsprozessen abkoppelte. Das beeinflusst uns heute noch, wenn es um Veränderungen und Loslassen geht.
  • Die Räderuhr: Mit ihr entstand die standardisierte Zeitmessung, aus der sich letztendlich unser Terminfokus sowie deren Kontrolle ableiteten.
  • Kapitalismus und Börse: Die Entwicklung von Kreditwesen, Börse und einheitlichen Wechselsystemen haben ebenfalls zur Linearität beigetragen.
  • Philosophie und Wissenschaft: Neue Denkrichtungen der Renaissance und Aufklärung, sowie wissenschaftliche Revolutionen mit Galileo und Newton, die Zeit als absolute Größe definierten, verstärkten den Trend zur Linearität.


Die Industrielle Revolution – Der Brandbeschleuniger

Die Industrialisierung war der Wendepunkt. Hier haben sich die Menschen immer mehr an den Takt der Maschinen angepasst. Die Möglichkeit, dass Maschinen rund um die Uhr laufen können, hat uns komplett vom natürlich-zyklischen abgekoppelt. So entwickelten wir uns als Menschen Schritt für Schritt zum Rädchen im System, und die Maschinen geben den Takt vor.


Die Folgen

Diese Entwicklungen zeigen Konsequenzen. Überforderung, Stress und psychische Erkrankungen wie Burnout sind nur einige davon. Unser Körper ist grundsätzlich zyklisch, aber wir leben in und nach linearen Systemen. In diesem Spannungsfeld der gegensätzlichen Ausrichtungen bewegen wir uns jeden Tag, mit Fokus darauf, der Linearität zu dienen, ob wir wollen oder nicht.


Was können wir tun?

Es ist Zeit, (wieder) Gestalter der eigenen Zeit zu werden! Dabei geht es nicht darum, zurück in die Vergangenheit zu gehen. Vielmehr ist es an der Zeit, über das Thema Zeit an sich neu nachzudenken und eine Balance zwischen den linearen und zyklischen Elementen zu finden. Es geht darum, bewusster mit unserer eigenen Zeit umzugehen und uns nicht von linearen Systemen vereinnahmen zu lassen.


3 Empfehlungen, die jeder von uns direkt umsetzen kann
  • Das zyklische Sein wieder annehmen und es im Alltag mitdenken: Für ausreichend Pufferzeiten und Ausgleichselemente sorgen.
  • Sich selbst im eigenen Rhythmus wahrnehmen und die eigenen Bedürfnisse anerkennen, statt sie immer beiseitezuschieben.
  • Terminplanungen anders gestalten: Reflexionszeiten einbauen sowie nur Termine wahrnehmen, die wirklich wichtig sind und zum jeweils aktuellen Energielevel passen. Wenn nötig, Termine verschieben oder absagen.


Selbstreflexion: Wie stehst du zum Thema Zeit? Bist du Sklave deiner Termine oder gestaltest du deine Zeit frei und in Abstimmung mit deinen Bedürfnissen und deinem Energielevel?


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